Stenocactus multicostatus (englischer Trivialname Brain Cactus) ist eine Pflanzenart in der Gattung Stenocactus aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Epitheton der Art leitet sich von den lateinischen Worten costa für „Rippe“ und multi für „viel“ ab und bedeutet „vielrippig“.
Beschreibung: Der frischgrüne, gewöhnlich einzelne Pflanzenkörper ist gedrückt kugelförmig bis etwas zylindrisch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 6 Zentimeter mit Durchmessern bis zu 10 Zentimeter. Er hat nicht weniger als 120 sehr dünne, scharfkantige, gedrückte, wellige Rippen, zwischen denen sich enge Furchen befinden. Auf jeder Rippe befindet sich für gewöhnlich nur eine Areole. Aus der Areole entspringen drei weiße, papierartige, gebogene Mitteldornen, die bis 3 Zentimeter lang werden und einen vierkantigen Querschnitt haben. Die vier Randdornen sind glasig weiß, aufrecht oder leicht gebogen. Der Scheitel ist von einer dünnen, weißlichen Wolle bedeckt.
Die weißen Blüten sind 2,5 Zentimeter lang und haben eine purpurviolette Mitte. Die äußeren Kronblätter sind länglich zugespitzt, die inneren länglich spitz oder stumpf. Die Schuppen auf der Blütenröhre sind länglich und zugespitzt. Die Schuppen des Fruchtknotens sind breit eiförmig, spitz bis zugespitzt, sehr dünn, mehr oder weniger papierartig und frühzeitig abfallend.
Verbreitung, Systematik und Gefährdung: Stenocactus multicostatus ist in den mexikanischen Bundesstaaten Coahuila, Chihuahua und Durango verbreitet.
Die erste Erwähnung als Echinocactus multicostatus Hildm. stammt von 1890. Nach Angaben von Karl Moritz Schumann soll Albert Mathsson die ersten Exemplare bei Saltillo in Mexiko gesammelt haben.
Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose ordneten die Art als Echinofossulocactus multicostatus der von ihnen 1922 neu aufgestellten Gattung Echinofossulocactus zu. Gleichzeitig veröffentlichten sie die Erstbeschreibung zweier durch Francis Ernest Lloyd (1868–1947) gesammelter Arten. Echinofossulocactus lloydii aus Zacatecas und Echinofossulocactus zacatecasensis aus dem Norden von Zacatecas werden heute als Synonyme angesehen. Alwin Berger stellte 1929 die von Britton und Rose beschriebenen Arten in Illustrierte Handbücher sukkulenter Pflanzen: Kakteen in die Gattung Stenocactus.
Ein weiteres Synonym Echinofossulocactus erectocentrus wurde von Curt Backeberg 1961 ungültig publiziert.
In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „Data Deficient (DD)“, d. h. mit keinen ausreichenden Daten geführt.